„Bühne frei für Beteiligung“ – Workshop zu Engagement und Kultur im Landkreis Rottweil
Kulturschaffende und Engagierte diskutieren über neue Formen des Ehrenamts, gemeinsames Gestalten und Zusammenarbeit

Wie kann Kultur Räume für Mitgestaltung eröffnen? Was braucht es, damit sich Menschen gerne engagieren – ob im Verein, im Projekt oder in der Nachbarschaft? Diese und weitere Fragen standen im Zentrum des Workshops „Bühne frei für Beteiligung – Kultur, Engagement, Mitgestaltung“, zu dem der Stabsbereich Archiv. Kultur, Tourismus des Landratsamtes ins Gemeindehaus Waldmössingen eingeladen hatte.
Teilnehmende aus dem ganzen Landkreis kamen zusammen, um Erfahrungen auszutauschen, neue Impulse mitzunehmen und Ideen weiterzudenken. Die Veranstaltung war bewusst als Werkstatt konzipiert: mit Gesprächsrunden, kollegialem Austausch und einem innovativen Beteiligungsformat. „Wir wollten einen Rahmen schaffen, in dem ehrliches Sprechen möglich ist – über das, was gelingt, aber auch über das, was schwerfällt“, sagte Moderator Hans-Ulrich Händel zu Beginn.

In einem Podiumsgespräch berichteten Projektakteurinnen und -akteure aus der Region über gelungene Initiativen, aber auch über das produktive Lernen aus dem Scheitern. Ergänzt wurde der Abend durch das Gesprächsformat „Sprechen & Zuhören“, bei dem sich die Teilnehmenden in Vierergruppen über ihre persönlichen Erfahrungen mit Kulturarbeit austauschten – in einer Atmosphäre, die ganz auf gegenseitiges Verstehen setzte. „Wir empfanden das Setting als wohltuend, entschleunigt und inspirierend“, so Sophia Miller, Projektkoordinatorin von „Kultur verbindet“ im Landkreis Rottweil.
Eine zentrale Rolle spielte dabei das Thema „Ehrenamt im Wandel“. Sichtbar wurde: Menschen engagieren sich heute anders – projektbezogener, zeitlich begrenzt, sinnorientiert. Gleichzeitig braucht es neue Formen der Anerkennung, passgenaue Rahmenbedingungen und gute Zusammenarbeit von Haupt- und Ehrenamt.
Erfreulich war, dass Stabsbereichsleiter Johannes Waldschütz an diesem Abend verkünden konnte, dass der Landkreis Rottweil eine Förderung aus dem Bundesprogramm „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken“ in Höhe von 1,35 Millionen Euro erhält. Es ist damit eines von 30 geförderten Projekten bundesweit und eines von nur zwei Vorhaben in Baden-Württemberg. Dies eröffnet neue Perspektiven für Kulturentwicklung und Bürgerbeteiligung im ländlichen Raum.
Info: „Aller.Land – zusammen gestalten. Strukturen stärken.“ ist ein Förderprogramm für Kultur, Beteiligung und Demokratie. Es richtet sich an ländliche, insbesondere strukturschwache ländliche Regionen in ganz Deutschland. Gefördert wird „Aller.Land“ durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) sowie durch die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Programmpartner ist das Bundesministerium des Innern (BMI). Der Bund stellt für das Förderprogramm von 2023 bis 2030 insgesamt 69,4 Millionen Euro aus dem Bundesprogramm Ländliche Entwicklung und Regionale Wertschöpfung (BULEplus) sowie aus Mitteln der bpb zur Verfügung. Umgesetzt wird es vom Programmbüro Aller.Land (Projekteure bakv gGmbH).